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Risiken, Nebenwirkungen und Komplikationen 

Haartransplantationen gelten als eine der sichersten ästhetischen Eingriffe der Welt, da sie mit vergleichsweise geringen Risiken und Nebenwirkungen verbunden sind und eine minimalinvasive Behandlung ohne Vollnarkose erfordern.

Lokalanästhetika wie Ultracain oder Xylocain werden in örtlicher Anwendung, ähnlich wie beim Zahnarzt, durch einen ausgebildeten und erfahrenen Chirurgen verabreicht, um ein natürliches Ergebnis zu garantieren.

Der chirurgische Eingriff birgt das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen, die mit der angestrebten Haartransplantation in Zusammenhang stehen, unabhängig von der verwendeten Technik und den Geräten.

Obwohl alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen werden, können unvorhergesehene Komplikationen, die sogar lebensbedrohlich sein können, auftreten, wobei die Wahrscheinlichkeit anhand allgemeiner Häufigkeitsangaben abgeschätzt werden kann, um die Risiken vergleichen zu können.

Vor- und Begleiterkrankungen sowie individuelle Faktoren beeinflussen signifikant die Häufigkeit von Komplikationen.

In den ersten zwei Wochen nach dem Eingriff

Nach einer Haartransplantation kann es in Spender- und Empfängerregion zu einer Wundheilungsphase mit einigen unvermeidlichen Nachwirkungen kommen. Dies beinhaltet die möglichen Konsequenzen, wie Schmerzen, Schwellungen, Nachblutungen, Blutergüsse (Hämatome), blauer Flecken, eingewachsene Zysten, Rötungen, Krusten (Schorf), Juckreiz, Rillen oder Risse, Infektionen, Nekrosen, Wundheilungsstörungen und Schluckauf.

Einige unerwünschte Effekte, die nach der Behandlung auftreten können, haben in der Regel eine kurzfristige Dauer und tendieren dazu, sich selbst zu mildern. Das Auftreten dieser Nebenwirkungen ist normalerweise kein Grund zur Besorgnis.

Bei Allergien oder Überempfindlichkeiten können bei Einwirkung von Medikamenten, Betäubungsmitteln, Desinfektionsmitteln oder Latex vorübergehend unerwünschte Symptome wie Schwellungen, Juckreiz, Niesen, Hautausschlag, Schwindel oder Erbrechen auftreten. Starke Reaktionen können zu einer akuten Kreislaufstörung führen, die eine intensive medizinische Versorgung erfordert.

  • Eine häufige Nebenwirkung der Behandlung ist postoperativer Schmerz, der nach dem Abklingen der örtlichen Betäubung auftritt. Zur Linderung werden regelmäßig Analgetika verschrieben, wobei die Symptome meist innerhalb von etwa zwei Tagen abklingen.
  • Im Anschluss an eine Tumeszenzanästhesie sind postoperativ häufig ausgeprägte Schwellungen im Gesichtsbereich zu beobachten. In seltenen Fällen können Ödeme an den Augenlidern und der Stirnregion beobachtet werden. Die symptomatische Behandlung von Schwellungen durch Kühlung stellt eine effektive Therapieform dar. Die unter die Haut gespritzte Kochsalzlösung verlagert sich aufgrund der Schwerkraft nach unten. Diese postoperativen Ödeme können beunruhigend wirken, sind aber in der Regel eine physiologische Reaktion und erfordern keine Interventionsmaßnahme. Der Arzt kann eine Kombination aus Steroidtherapie und manueller Lymphdrainage (eine sanfte Massage der Stirn) vorschlagen, um die Symptome zu lindern. Demnach kann davon ausgegangen werden, dass Schwellungen in der Regel innerhalb eines kurzen Zeitraums ohne unerwünschte Nebenwirkungen abklingen. Es gibt gewisse Maßnahmen, die dazu beitragen können, die Schwellung zu vermindern und den Heilungsprozess zu unterstützen:
    • Die Anwendung einer kalten Kompresse in dem betroffenen Gebiet für eine Zeitspanne von 10 Minuten kann die Schwellung reduzieren. Es ist wichtig, die Position des Kältepacks sorgfältig zu berücksichtigen. Der Empfängerbereich sollte nicht direkt besprüht werden, sondern über der Augenbraue platziert werden. Empfohlen wird eine mehrfache tägliche Anwendung oder bei Beschwerden und Empfindlichkeit.
    • Ihr Arzt kann Ihnen Steroidmedikamente als Therapie zur Reduzierung der Entzündung und Schwellung verschreiben, in Kombination mit Antibiotika, Schmerzmitteln und Entzündungshemmenden. Um die besten Ergebnisse zu erzielen, ist es wichtig, dass Sie die verschriebenen Medikamente gemäß den Anweisungen des Arztes einnehmen.
    • Massagetechniken sollten in einem sanften, leichten Streichbewegungen, von der Mitte der Stirn zu den Schläfen, angewendet werden, wobei der Empfängerbereich nicht berührt oder gerieben werden sollte, um die Haut nicht zu reizen und zusätzliche Schwellungen zu verhindern.
    • Empfohlen wird eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, die zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Insbesondere nach einer Operation wird eine tägliche Flüssigkeitsmenge von 2-3 Litern empfohlen, um das Lokalanästhetikum vollständig aus dem Körper zu spülen.
    • Eine ausgewogene Ernährung kann die Dauer des Heilungsprozesses verkürzen und die Symptome lindern. Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Vitamin C, Zink und Eiweiß bieten einen besonderen Nutzen.

Eine leichte Schwellung ist nach einer Haartransplantation zu erwarten, aber es gibt einige verschiedene Maßnahmen, die die Reduzierung der Schwellung und die Beschleunigung des Heilungsprozesses unterstützen können. Sollten nach einiger Zeit noch anhaltende Schwellungen oder Schmerzen bestehen, ist eine ärztliche Beratung unumgänglich.

  • Blutungen während der Transplantation sind eine häufige Komplikation, die jedoch gut zu kontrollieren ist. Es wurden vereinzelte Blutungen sowohl beim Spenderbereich als auch beim Empfängerbereich beobachtet. Blutungen nach der Behandlung treten nur selten auf, vor allem bei Verwendung von älteren FUT-Entnahmetechniken oder bei unprofessionell durchgeführten Haartransplantationen.
  • Es können sich auch manifeste Hämatome, Blutergüsse, blaue Flecken oder eingewachsene Zysten Bei ausgedehnten Hämatomen kann eine medikamentöse Therapie notwendig sein.
  • Nach der Intervention können leichte Hautrötungen sowohl im Bereich des Spenders als auch des Empfängers beobachtet werden. Vor und nach der Behandlung ist es von entscheidender Bedeutung, auf blutverdünnende Substanzen und Rauchen zu verzichten.
  • Die Bildung von Krusten ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf den Heilungsprozess. Die Krustenbildung tritt sowohl am Spender- als auch am Empfängerbereich als Teil des natürlichen Heilungsprozesses auf. Sie sind visuell präsent, aber nicht unangenehm. Das Waschen des Haares fördert den Abbau der Krusten. Die rechtzeitige und korrekte Entfernung von Krusten ist eine entscheidende Komponente des Heilungsprozesses nach einer Haartransplantation. Um eine effiziente Abtragung der Kruste zu gewährleisten, sind zwei maßgebliche Aspekte zu berücksichtigen. Nach einer Haartransplantation ist die Bildung von Krusten ein physiologischer Prozess. Der Zeitpunkt und die Art der Entfernung haben einen entscheidenden Einfluss.
    • Es ist wichtig, den optimalen Zeitpunkt für die Entfernung der Kruste zu bestimmen. Im Allgemeinen wird empfohlen, die Krusten ab dem 11. Tag nach dem Eingriff zu reinigen. Die Krusten bieten einen mechanischen Schutz für die transplantierten Follikel. Die frühzeitige Entfernung der Krusten kann zu Schäden an den transplantierten Follikeln und sogar zum Verlust dieser Follikel führen.
    • Die Art und Weise der Krustenentfernung hat einen großen Einfluss auf das Ergebnis. Am elften Tag nach der Operation wird eine modifizierte Waschroutine durchgeführt, um die Krusten zu entfernen. Es sollte eine gleichmäßige Applikation der Waschlotion auf dem gesamten Empfängerbereich erfolgen, wobei eine Einwirkzeit von 15 Minuten beibehalten wird. Nach einer ausreichenden Einwirkzeit wird die Lotion durch leichtes Massieren in den behandelten Gebieten verteilt. Anschließend werden die Krusten nach ungefähr fünf Minuten mit einem weichen Tuch entfernt, das keine Baumwolle enthält. Anschließend wird die Lotion mit lauwarmem Wasser behutsam abgespült, woraufhin der Prozess beendet ist. Es ist ratsam, dass die Krusten bei der Wundheilung schrittweise entfernt werden. Es ist wesentlich, eine progressive Entfernung der Krusten zu gewährleisten, indem man auf ein Zupfen oder Abschrubben verzichtet. Eine regelmäßige Einweichung und Massage der betroffenen Region sind erforderlich, um eine Ablösung der Kruste innerhalb der zweiten Woche nach der Operation zu ermöglichen. Nach Abschluss des Prozesses sollte die Kopfhaut eine krustenfreie Oberfläche aufweisen. Es ist wichtig, dass keinesfalls mit den Fingernägeln in die Krusten gekratzt wird, um sie zu entfernen. Nach einer 14-tägigen Behandlung mit dem spezifischen Shampoo reicht eine Rückkehr zur normalen Haarpflege aus, ohne dass eine weitere Behandlung erforderlich ist.

Nach etwa zwei Wochen sollte die sichtbare Krustenentfernung abgeschlossen sein. Sollten nach einer zweiwöchigen Behandlung keine Verbesserungen in Bezug auf die Entfernung der Krusten festgestellt werden, empfiehlt sich ein Arztbesuch. Darüber hinaus ist es wichtig, eine ausreichende Hygiene zu gewährleisten, um Hautirritationen und -infektionen zu vermeiden. Das Ablösen der Krusten nach einer Haartransplantation ist ein essenzieller Schritt der Wundheilung. Obwohl eine frühzeitige Reinigung der Wundkrusten verlockend sein mag, ist es erforderlich, zu warten, bis die betroffene Region ausreichend Zeit zur Heilung hat, um den Erfolg der Transplantation zu garantieren. Wenn Sie diese einfachen Empfehlungen befolgen, können Sie zur Erhöhung der Erfolgschancen einer Haartransplantation beitragen.

  • Während der Heilungsprozess der Narben und die Schließung der Mikrowunden fortschreitet, können sich Empfindungen wie Hautspannung und Juckreiz bemerkbar machen. Kratzen an einer Wunde kann das Risiko von Infektionen erhöhen, weshalb es wichtig ist, dem Juckreiz nicht nachzugeben, um die Heilung der betroffenen Hautstellen zu unterstützen. Nach etwa zehn Tagen sollten sich die Symptome des Juckreizes deutlich verbessern.
  • Haben Sie in den frühen Phasen nach der Eigenhaartransplantation Risse oder Sprünge im transplantierten Bereich beobachtet? Es besteht kein Grund zur Besorgnis, da dieses Phänomen leicht zu behandeln ist. Ähnlich wie bei abgetrocknetem Wüstenboden, kann sich auch eine dehydrierte und rissige Kopfhaut entwickeln. Die Haut ist durch Austrocknung dehydriert. Visuelle Beobachtungen deuten darauf hin, dass dort kein Haarwachstum mehr vorhanden ist. Diese Annahme ist jedoch unzutreffend. In solchen Fällen ist es essenziell, den transplantierten Bereich zu hydrieren und der Kopfhaut eine ausreichende Feuchtigkeit zuzuführen. Dies kann durch die Anwendung eines topischen Mittels, wie einer Körperlotion (Bepanthol® DERMA Feuchtigkeits-spendende Körperlotion), erzielt werden. Es wird eine homogene Schicht auf die Wundkrusten aufgetragen, um die transplantierte Fläche zu überdecken. Dies kann in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Nach ca. 10 Tagen beginnt die Epithelisierung des Gewebes, was zu einer Kontraktion der Kopfhaut und einer Reduktion der vorhandenen Rillen führt. Die Genesung wird gewöhnlich innerhalb von 10 bis 14 Tagen vollendet. Die Beschaffenheit der Kopfhaut normalisiert sich wieder in Bezug auf deren Dichte und Gleichmäßigkeit. Es wird keine Anzeichen von Rissen oder Sprüngen im transplantierten Bereich festgestellt.
  • Es besteht ein Risiko für seltene, aber kritische Komplikationen wie Infektionen und Nekrosen der Kopfhaut im Bereich der Transplantationswunde. Wenn die normalen postoperativen Nachwirkungen der Haartransplantation nicht innerhalb einer Woche abklingen, kann dies auf eine Infektion oder den Beginn eines Nekroseprozesses hindeuten. In diesem Fall ist eine ärztliche Untersuchung unverzüglich erforderlich. Unzureichende Sterilität der bei der Transplantation verwendeten Instrumente und Hilfsmittel sowie Vernachlässigung von Hygienemaßnahmen in der Heilungsphase sind Hauptrisikofaktoren für Infektionen. Ein geringes Restrisiko kann trotz größtmöglicher Hygienemaßnahmen nicht ausgeschlossen werden. Nekrosen (absterbendes Gewebe) bilden sich als Konsequenz einer unzureichenden Wundheilung. Das kann passieren, wenn zu viele Wunden zu eng beieinanderliegen. Eine reduzierte Durchblutung der Kopfhaut aufgrund von Gefäßschäden infolge von Diabetes oder Rauchen erhöht das Risiko für Nekrosen.
  • Wundheilungsstörung: Es besteht die Möglichkeit, dass im Anschluss an die Operation sowohl an den Bereichen, an denen die Haarwurzeln entnommen wurden, als auch an denen, an denen die Haare verpflanzt wurden, eine Entzündung auftritt. Die FUE-Methode bietet ein geringes Risiko, da die resultierenden Wunden meist klein sind und eine optimale Heilung ermöglichen. Im Vergleich zu FUE-Methode ist bei der FUT-Methode ein höheres Risiko für Störungen der Wundheilung feststellbar. In seltenen Fällen können gestörte Wundheilungsprozesse, wie sie beispielsweise durch Infektionen hervorgerufen werden, zu Nekrose und Abstoßung von Transplantaten führen. Lokale Therapien und häufig die Verabreichung von Antibiotika sind nötig. Unter bestimmten Bedingungen kann eine Reoperation indiziert sein.
  • Eine unerwartete kurzfristige Komplikation bei einigen wenigen Patienten, die eine Haartransplantation erhalten haben, ist das Auftreten eines Schluckaufs. Postoperative Schluckstörungen können von kurzer bis mittlerer Dauer sein und können ca. 48 Stunden andauern, in Einzelfällen jedoch bis zu einer Woche. Es ist noch unklar, warum es dazu kommt, aber es wird vermutet, dass der chirurgische Eingriff in die Kopfhaut eine Stimulierung des weit verzweigten Vagusnervs verursacht. Die vorliegenden Forschungsergebnisse weisen auf eine minimale Rate von 0,2 % bei Schluckauf nach Haartransplantationen hin. In einigen Fällen werden Werte von bis zu 10 % angegeben, allerdings fehlen hierzu empirische Beweise.

In den ersten Monaten nach dem Eingriff

Im Anschluss an den Eingriff können sich unerwünschte Effekte in Form von Pickel- oder Pustelbildung, Echten Zysten, Shock-Loss-Phänomenen, Narben, Ausdünnungen an der Donorregion, Narbenwucherungen, Keloiden und Taubheitsgefühlen manifestieren.

Es ist vorhersehbar, dass die transplantierten Follikel nach einem Zeitraum etwa drei Monaten nach einem vorübergehenden Haarausfall wieder wachsen. Es kann auch zu einem kurzfristigen Haarausfall in der Donorzone kommen.

  • Wenn das transplantierte Haar anfängt zu wachsen, kann es zu einer Akne-ähnlichen Reaktion (Pickel- oder Pustelbildung) auf der Kopfhaut kommen, da das Haar die Haut nicht durchdringen kann. Dies ist ein natürlicher Vorgang. Eine höhere Fettigkeit der Haut ist mit einem erhöhten Risiko für Pickel verbunden. Im Falle eines Auftretens dieser Symptome sollte ein Arzt konsultiert werden, um eine adäquate Therapie zur Wiederherstellung der Haargesundheit zu erarbeiten. In der Empfänger- oder Donorregion kommt es relativ häufig zu einer Follikulitis: Pickel oder Pusteln können das Resultat verletzter Talgdrüsen der Follikel sein. Durch eingewachsene Haare (also nachwachsende Haare, die die Haut nicht durchbrechen können) oder Follikel, die bei der Haartransplantation nicht korrekt verpflanzt wurden, können Follikulitis verursachen. Einfache Pickel verschwinden meist von selbst; tendieren dazu, spontan zurückzugehen; topische entzündungshemmende Medikamente können den Prozess beschleunigen. In schweren Fällen ist eine chirurgische Intervention erforderlich, um die Entzündung zu kontrollieren.
  • Bei einer Haartransplantation kann es zu einer Verschiebung von Zellen der obersten Hautschicht (Epidermis) in tiefere Hautschichten kommen, was zur Entstehung von echten Zysten führen kann. Mit der Zeit können sich diese Epidermoidzysten zu tast- und sichtbaren subkutanen Knoten entwickeln. Zur vollständigen Entfernung der Zyste ist eine sorgfältige chirurgische Exzision notwendig, da eine Regeneration möglich ist, wenn noch Epidermiszellen im Gewebe verbleiben.
  • Ein vorübergehender Verlust noch vorhandener Haare kann als Folge einer Operation als „Shock-Loss“-Phänomen beobachtet werden, welches sich jedoch im Allgemeinen nach drei Monaten wieder normalisiert. Der Verlust von transplantierten Haaren ist ein allgemeines Phänomen nach einer Haartransplantation. Dies ist jedoch kein Anlass zur Besorgnis, da es sich um eine physiologisch adäquate Reaktion auf den Heilungsprozess handelt. Der Beginn des Haarausfalls nach einem Eingriff ist in der Regel drei Wochen nach dem Eingriff erkennbar und kann einen Zeitraum von zwei bis vier Monaten umfassen. Während dieser Zeit kann es zu einem signifikanten Anstieg des Haarausfalls kommen. Die transplantierten Haare erreichen zu diesem Zeitpunkt den Telogen-Zyklus des Haarwachstums. In dieser Phase tritt das Telogen effluvium auf, wobei die Haarfollikel in einen Ruhezustand versetzt werden, und die Haare ausfallen. Anschließend folgt die Exogenphase, in der die Großzahl der Haare aus dem Haarfollikel ausgeschieden wird. Während des Haarausfalls tritt eine Neubildung von Haarfollikeln auf den transplantierten Grafts auf. Dieser Prozess unterstützt die Schlussfolgerung, dass die Transplantation ein erfolgreiches Ergebnis bezüglich des Haarwachstums erzielt hat. Es ist jedoch von Bedeutung, dass man Geduld hat und dem Empfängerbereich ausreichend Zeit lässt, um eine erfolgreiche Regeneration zu ermöglichen. Es ist möglich, dass man während der Anwendung der Behandlung ein vorübergehendes, unerwünschtes Erscheinungsbild aufweist, jedoch ist es ein angemessener, geringer Preis für die Wiederherstellung des ursprünglichen Haarwuchses. Nach Abschluss der Ausscheidungsphase findet eine Umstellung auf die Wachstumsphase etwa nach einem Zeitraum von drei Monaten statt. Ab dem 4. Monat sind signifikante Veränderungen hinsichtlich der Haardichte und der Reduzierung kahler Stellen feststellbar. Neben der Geduld ist eine angemessene Haarpflege für ein gesundes Haarwachstum unerlässlich. Der vorübergehende Haarausfall nach einem Trauma ist auf eine gestörte Blutversorgung der Transplantate zurückzuführen, die auf den Schock mit Abstoßung der Haare reagiert. Der postoperative Haarausfall kann innerhalb eines Zeitraums von ein bis zwei Wochen nach der Transplantation auftreten und bis zu sechs Wochen andauern. Es ist zu berücksichtigen, dass das Ausmaß des postoperativen Haarausfalls keinen Einfluss auf die Ergebnisse einer Haartransplantation hat. Unter welchen Bedingungen kann es zu einem vorübergehenden Haarausfall bei nicht transplantierten Haaren kommen? Nach einer Haartransplantation können im Vergleich zu vor dem Eingriff teilweise reduzierte Haardichten an den nicht transplantierten Bereichen beobachtet werden. Dieses Phänomen wird als ein temporärer Schock-Haarausfall bezeichnet, bei dem der transplantierte Bereich kurzzeitig eine reduzierte Dichte aufweisen kann im Vergleich zu vor der Operation. Es kam zu einem Ausfall sowohl der transplantierten als auch eines Teils der nicht transplantierten Haare in dem behandelten Gebiet. Dieser Zustand ist jedoch nicht nachhaltig. Nach etwa drei Monaten des Wachstumsprozesses wird ein signifikanter Unterschied im Vergleich zum vorherigen Zustand beobachtet werden. Der Schockausfall ist eine Folge von Schock und Trauma, die durch die Behandlung verursacht wurde. Üblicherweise sind feine miniaturisierte Haare, die sich aufgrund der genetischen Veranlagung bereits in der letzten Phase ihres Lebens befinden anfälliger für Schocklos. In seltenen Fällen fallen diese Haare dauerhaft aus und wachsen nicht mehr nach. Dies betrifft in der Regel jedoch nur einen sehr geringen Anteil. Grundsätzlich je mehr Bestandshaare bereits miniaturisiert sind, sich also in der letzten Phase befinden, desto höher das Risiko von permanentem Ausfall. Dies trifft insbesondere auf junge Patienten mit einem aggressiven Verlauf des Haarausfalls zu. Ältere Patienten mit stabilem Ausfallmuster sind eher selten betroffen. Im Zuge einer Haartransplantation können auch im Entnahmebereich Verluste an Haarvolumen auftreten. Diese Erscheinung ist in der Regel jedoch nur als eine vorübergehende Phase im Empfängerbereich wahrnehmbar. In solchen eher seltenen Fällen bilden sich lichte Stellen oder es kommt zu einer signifikanten Ausdünnung im gesamten Spenderareal. Ausgelöst durch eine Schockreaktion, Traumatisierung oder eine unsachgemäße Entfernung der Haare. Wenn beispielsweise eine übermäßige Anzahl an Haaren auf einmal entnommen wird. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die richtige Klinik oder den richtigen Arzt auszuwählen. Der beschriebene Haarausfall oder die Ausdünnung im Spenderbereich sind häufig nur vorübergehend. Nach einer anhaltenden Periode des Haarausfalls wird ein Anstieg der Haardichte wiederhergestellt. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass als Folge einer Haartransplantation meist kein längerfristiger Schock- oder Haarausfall zu beobachten ist, sondern vielmehr ein vorübergehendes Phänomen. Ein vorübergehender Haarausfall nach einer Haartransplantation ist eine normale Reaktion des Körpers und stellt keine Gefahr dar. Nach einer Operation können die Haarwurzeln innerhalb von drei bis vier Monaten neue Haare produzieren. Eine korrekte Auswahl der Klinik und des Zeitpunktes der Operation in Kombination mit der Einnahme von Haarausfall Medikamenten kann das Risiko eines Schockausfalls verringern.

Wie kann postoperativer Haarausfall nach einer Haartransplantation reduziert werden? Es gibt verschiedene Methoden, um die Auswirkungen von Schockausfall zu minimieren.

    • Erstens; Medikamentöse Behandlung des Haarausfalls. Finasterid und Minoxidil sind beide wirksam bei der Behandlung von androgenetischer Alopezie und können die Miniaturisierung von Haarfollikeln verlangsamen oder sogar stoppen. Die Reduzierung des Schockausfalls wird durch die Verstärkung der bereits feinen und schwachen Haare erreicht. Die Entscheidung, ob der Patient ein Medikament mit möglichen Nebenwirkungen einnehmen sollte, obliegt letztlich dem Patienten selbst. Nahrungsergänzungsmittel und bestimmte Vitamine können in geringem Maße zur Unterstützung beitragen.
    • Ein präzises Timing der Operation ist ein wichtiger Faktor, um das Risiko des Schockhaarausfalls nach einer Haartransplantation zu minimieren. Ein guter Zeitpunkt für eine OP ist, wenn der Haarausfall stabil ist. Der Patient ein gewisses Alter erreicht hat und der weitere Verlauf des Haarausfalls vorauszusagen ist. Patienten im jugendlichen Alter, die an einer aggressiven Alopezie leiden und über ein unklares zukünftiges Haarausfallmuster verfügen, stellen eine Herausforderung für die Zufriedenheit dar. Haarausfall ist ein kontinuierlicher Prozess, weshalb ein langfristiger Behandlungsplan unerlässlich ist.
    • Kosmetische Produkte können als kosmetische Maßnahme zur Minderung der sichtbaren Auswirkungen des Haarausfalls genutzt werden. Die Verwendung von Abdeckstiften oder ähnlichen Hilfsmitteln kann die unerwünschten Effekte, die in den ersten zwei bis acht Wochen nach einer Haar OP auftreten, beheben. Somit kann eine vorübergehende Verbesserung des Erscheinungsbilds erzielt und die durch schwierige Zeiten hervorgerufenen Belastungen gemildert werden.
    • Einige Patienten entscheiden sich dazu, ihr Haar bis zur Neuwachstumsphase auf eine einheitliche Länge zu trimmen, um ein konsistentes Erscheinungsbild zu erzielen.
  • Eine Haartransplantation ist ein minimal-invasiver Eingriff mit geringem Schmerzrisiko. Es kann jedoch bei falscher oder unsachgemäßer Durchführung zu permanenten Narben und Haarausdünnungen im Spenderbereich kommen. Die Intensität der Narbenbildung ist abhängig von der Technik des ausgewählten Verfahrens. Die FUT-Methode hat als Nebenwirkung eine lineare Narbe am Hinterkopf, die bei kurzem Haar sichtbar sein kann und somit die Frisurenauswahl der Betroffenen beeinträchtigt. Bei einer Haartransplantation mit der FUT-methode ist dies leider immer der Fall. Alle Patienten erlitten nach der Operation eine permanente Narbenbildung am Hinterkopf, die ein Leben lang bestehen bleibt und eine regelmäßige Kürzung der Haare am Hinterkopf unmöglich macht. Es wurde festgestellt, dass weltweit ungefähr 55% und in der Türkei ungefähr 99% aller Hauttransplantationen mit der FUE-Technik durchgeführt werden. Die Verwendung eines feinen Instruments, um Grafts aus der Kopfhaut zu entnehmen, minimiert das Risiko von großen Wunden und Narben. Die Technik ist nicht vollständig ohne Narben. Einige Kliniken bewerben ihre Haartransplantations-Verfahren als narbenfrei. Dies ist nicht korrekt. Es können mikroskopisch kleine Punktnarben sichtbar werden, wenn eine hohe Menge an Transplantaten entnommen wurde und die Haare kurz oder rasiert sind. Die FUT-Methode (Streifentechnik) stellt eine Alternative zur Einzelentnahme (FUE) dar. Mit einem Skalpell wird ein länglicher Hautstreifen aus dem Haarkranz entfernt. Es entsteht eine große Wunde, die genäht werden muss. Folglich entsteht eine lineare Narbenbildung. Die Ausmaße der Narbe werden durch die Größe des Hautstreifens, die Heilungseigenschaften der Haut des Patienten und die berufliche Qualifikation des Arztes bestimmt.

Ein erfolgreiches Ergebnis einer Haartransplantation bedeutet, dass das Ergebnis auf natürliche Weise dichtes Haarwachstum in den kahlen Bereichen erzeugt und die Transplantation ohne sichtbare Narben und Ausdünnungen im Spenderbereich durchgeführt wurde. Trotz der Verwendung von modernen FUE-Techniken können sichtbare Narben und Ausdünnungen des Haarkranzes beobachtet werden. Welche Faktoren tragen zu dieser Entwicklung bei?

    • Es wird eine übermäßige Entnahme von Transplantaten, auch als Overharvesting bezeichnet, durchgeführt, wobei in einer Operation ungewöhnlich hohe Zahlen von Grafts aus dem Spenderbereich, meist zwischen fünf- und sechstausend, entnommen werden. Diese Strategie kann zu einer sichtbaren Narbenbildung führen. Das Auftreten von Mikronarben wird durch einen engeren Abstand zwischen den Entnahmepunkten verstärkt. Beispielsweise wird ein Graft entnommen, gefolgt von der Freilassung zweier benachbarter, gefolgt von der Wiederentnahme eines Grafts. Ein postoperativer Schock kann als Komplikation einer übertrieben invasiven chirurgischen Intervention auftreten. Wenn das Trauma der Operation zu groß und die Wunden zahlreich sind, kann es sein, dass benachbarte Haare eine Art Stressreaktion erfahren und ausfallen. Dies wiederum kann zu einer dauerhaften sichtlichen Ausdünnung im Spenderbereich führen.
    • Eine häufige Ursache für unerwünschte ästhetische Konsequenzen bei Haartransplantationen ist eine zu hohe Konzentration der Entnahme des Spendermaterials an einem Ort. Die Grafts werden zu eng zueinander und ungleichmäßig entnommen. Eine konzentrierte Entnahme bedeutet, dass die Haare nicht gleichmäßig und breitflächig über den ganzen Spenderbereich verteilt entnommen werden, sondern ungleichmäßig und konzentriert viele Haare werden dicht nebeneinander von einer kleinen Fläche entnommen. Diese unangemessene Behandlung kann zu einer sichtbaren Narbenbildung und Ausdünnung des Haares führen.
    • Ein wesentlicher Aspekt bei der Durchführung von Haarentnahme-Verfahren ist die Transectionsrate. Dieser englische Begriff steht für die Rate der Zerschneidung oder Beschädigung von Transplantaten. Der Prozess der Graft-Entnahme kann zu einer Zerstörung oder Beschädigung der Grafts führen. Darüber hinaus ist es sehr wichtig die Grafts intakt und gesund zu entnehmen. Falls nicht, wachsen sie ggf. nicht richtig oder nur teilweise an, was hinterher zu einem undichten Ergebnis führen kann. Dies wiederum kann zu einer schlechten Anwuchsrate und somit zu einem undichten Ergebnis führen. Mit Hilfe der kleinen Stanze soll das Transplantat samt aller Haarfollikel und Wurzeln minimal invasiv entnommen werden. Dies ist jedoch nicht in allen Fällen realisierbar. Entweder werden die Transplantate also teilweise zerschnitten, so dass z.B. anstatt von drei Haaren nur zwei Haare entnommen werden können, oder es kommt zu einer totalen Zerschneidung des Grafts, so dass nur die Haare ohne Wurzel entnommen werden können. Die Wahrscheinlichkeit eines nicht ausreichend dichten Ergebnisses der Haarverpflanzung steigt, je höher die Rate der Beschädigung der Transplantate ist.

Diese drei Faktoren 1. zu viele Haare werden auf einmal entnommen 2. sehr konzentrierte Haarentnahmen und 3. eine starke Beschädigung der Transplantate kommen besonders häufig in großen Massenkliniken vor, in denen jeden Tag zig Patienten 10-20 teilweise sogar noch mehr in kurzer Zeit behandelt werden. Der Fokus liegt bei diesen großen Massenkliniken in der Regel mehr auf der Quantität und weniger auf der Qualität.

Narben, die durch eine Haartransplantation, einen Unfall oder eine andere Operation entstanden sind, können mittels Grafting-Techniken kosmetisch korrigiert werden. Es ist möglich, durch Haartransplantationen auf Narben Einfluss zu nehmen, um deren Sichtbarkeit zu reduzieren oder zu beseitigen. Eine Technik zur Verminderung der Narbensichtbarkeit ist die Haarpigmentierung. Im Rahmen einer Haarpigmentierung werden viele kleine Farbpigmente in die Kopfhaut injiziert. Ziel ist die Narbe der Umgebung anzupassen und sie dunkler zu machen. Es ist möglich, Haartransplantation und Haarpigmentierung nacheinander oder in Kombination auf narbigem Gewebe durchzuführen nach entsprechender Verheilungszeit.

  • Die durch feinste Schnitte oder Bohrungen entstehenden Mikronarben sind außer bei Menschen mit dunkler/schwarzer Hautfarbe kaum wahrnehmbar. Wunden heilen in der Regel über einen Zeitrahmen, in dem sie sich über eine Krustenbildung, eine mögliche Verhärtung und eine minimale Rötung hin zu einem unauffälligen Erscheinungsbild entwickeln. In seltenen Fällen kann es bei Patienten mit Wundheilungsstörungen und entsprechender familiärer Veranlagung zu einem überschießenden Narbenbild (Narbenwucherung mit Hautverfärbungen, Keloid) kommen. Narben können sich innerhalb der ersten zwei bis vier Wochen nach einer Operation als Folge von Schrumpfung, übermäßiger Bewegung oder Zug dehnen. Sie können zu ästhetischen Beeinträchtigungen und schmerzhaften Empfindungen führen. Konservative und operative Behandlungsmaßnahmen können angewendet werden, um die Ausprägung von Narben zu mildern, jedoch kann ihr Erfolg nicht garantiert werden.
  • Unter bestimmten Bedingungen kann es bei einer Haartransplantation am Hinterkopf zu einer Taubheitsgefühlswahrnehmung Durch die Unterbrechung der Hautnerven im Rahmen einer Operation können Sensibilitätsstörungen im Bereich der Narbe(n) und im Transplantationsgebiet nicht ausgeschlossen werden; sie neigen jedoch in der Regel dazu, sich nach einigen Wochen spontan zurückzubilden. Der Verlauf dieses Phänomens ist in der Regel auf einen Zeitraum von 3 – 12 Monaten beschränkt.

Ein Jahr und länger nach dem Eingriff

Ein Jahr nach der Behandlung können Nebenwirkungen wie eine reduzierte Haardichte, ein unnatürliches Haarbild, Vernarbungen, Unregelmäßigkeiten der Hautoberfläche (Cobblestoning-Kopfsteinpflasterbildung und Pitting-Grübchenbildung) beobachtet werden.

Eine Bewertung der Ergebnisse einer Haartransplantation ist erst nach mindestens einem Jahr möglich. Erst dann können wir mit einiger Sicherheit die Anzahl der überlebenden Follikel, die Anordnung und Wuchsrichtung des neu wachsenden Haares und den Heilungsverlauf der Wunden in der Donor- und Empfängerregion beurteilen.

Die möglichen ästhetischen Komplikationen nach einer Transplantation können nun sichtbar werden. Neben zu geringer Haardichte und unnatürlichem Haarbild gehören dazu auch bestimmte Hautprobleme infolge nicht zufriedenstellender Vernarbung. Im Donorgebiet ist das Ergebnis der Follicular Unit Transplantation in der Regel eine markante Narbenlinie. Die Folgen der FUE-Technik sind geringfügige, kaum sichtbare Narben. Jedoch werden die blassen runden Pünktchen umso sichtbarer, je dunkler die Haut und je kürzer das Haar ist.

In dem Bereich, in den die Transplantate eingesetzt wurden, kam es zu einer Vergrößerung der Hautoberfläche.  In seltenen Fällen kann es zu unerwünschten Veränderungen der Hautoberfläche kommen. Die Oberfläche der Haut wies eine unregelmäßige Struktur auf. Solche Probleme können auch durch zu hoch oder zu tief eingesetzte Transplantate geschaffen oder verstärkt werden, sind dann also direkte Resultate einer fehlerhaften Behandlung. Als Fachbegriffe für diese Komplikationen haben sich die Bezeichnungen Cobblestoning “Kopfsteinpflasterbildung“ und Pitting “Grübchenbildung“ eingebürgert. Beim Pitting wachsen die Haare aus lauter kleinen Vertiefungen. Die Kopfhaut ähnelt im Extremfall der Oberfläche eines Golfballs. Cobblestoning steht für gröber strukturierte Unebenheiten der Hautoberfläche. Beide Komplikationen treten bei den älteren Transplantationsmethoden (Punch Graft und Minigraft) häufiger auf als mit FUT und FUE. Ihre Korrektur ist schwierig und erfordert weitere chirurgische Eingriffe.

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