• 0

FUT

Die Follikuläre Unit Transplantation (FUT) wurde in den 1990er Jahren eingeführt. Sie besteht aus der Entnahme eines 10 bis 15 Millimeter breiten Donorstreifens vom Hinterkopf, welcher anschließend unter einem Stereomikroskop in zahlreiche kleine Transplantate zergliedert wird.

Durch die Arbeit unter einem stark vergrößernden Mikroskop wird die Präparation einzelner follikulärer Einheiten aus meist zwei bis vier anatomisch verbundenen Terminalhaarfollikeln ermöglicht, wodurch sich die Ausbeute intakter Follikel um etwa 30 Prozent erhöht.

Bis in die 2000er Jahre war FUT der goldene Standard in der Haartransplantationschirurgie. Obwohl die FUE-Technik, die nach dem Jahrtausendwechsel eingeführt wurde, stellt eine deutliche Konkurrenz dar.

Vor- und Nachteile der FUT-Technik

  • Von der aktuellen Erkenntnislage aus betrachtet liefert die FUT-Technik bei vergleichsweise kleineren Implantationsbereichen optimale Ergebnisse: Das Einbringen follikulärer Einheiten durch einen erfahrenen Chirurgen erzeugt ein ästhetisch ansprechendes und natürlich wirkendes Haarwachstum. Die mikroskopische Präparation der follikulären Einheiten aus dem vom Hinterkopf entnommenen Donorstreifen sorgt für ein schonendes Arbeiten sowie eine hohe Ausbeute intakter und überlebensfähiger Transplantate. Bei einer Entnahmegröße, die über 1500-1750 Grafts erfordert, können die Ergebnisse einer FUT-Transplantation unnatürlich wirken. Da die Einheiten der entnommenen Grafts bei der FUT-Methode sehr groß sind, ist die Maximale Anzahl der transplantierten Grafts ist auf 20-25 Grafts pro Quadratzentimeter beschränkt. Bei der FUE-Methode wird eine maximale Dichte von 50 Grafts pro Quadratzentimeter angestrebt.
  • Durch Anwendung dieses Verfahrens können chirurgische Eingriffe ohne vollständige Rasur des Spenderbereichs vorgenommen werden.
  • Das Verfahren kann für die Donor-Region problematische Auswirkungen haben. Der entnommene Hautstreifen kann je nach Abmessungen eine unterschiedlich breite und lange Narbe hinterlassen, die mitunter von Ohr zu Ohr reicht und somit eine auffällige Narbe erzeugt. Der Zusammenzug der Wundränder beim Wunddehnen, welcher sich mit zunehmender Wundbreite verschärft, ist ursächlich für die Narbenbildung. Die Straffheit der Kopfhaut begünstigt bezüglich der Narbenbildung ein höheres Risiko, insbesondere bei jungen Männern. Kliniken messen gelegentlich die Spannung der Kopfhaut, um eine fundierte Entscheidung hinsichtlich der maximalen Breite des Donorstreifens für eine FUT-Prozedur treffen zu können, wenn die Kopfhaut sehr straff ist. Um eine Narbe nach einer FUT-Prozedur unsichtbar zu machen, sind in der Regel eine weitere FUE-Prozedur oder eine Micro-Haarpigmentierung erforderlich, was zu einem erheblichen finanziellen Aufwand führt.
  • Bei der FUT-Methode erfordert es eine Haarlänge von mindestens ein bis zwei Zentimetern, um die postoperative Narbe zu verbergen, wodurch ein extremes Kurzhaarschnitt nicht mehr möglich ist.
  • Die Behandlung mittels FUT-Methode erfordert eine längere Genesungsdauer von etwa zwei Wochen im Vergleich zur FUE-Methode, wobei die Patienten zwischen dem zehnten und vierzehnten Tag zur Entfernung der Naht in die Klinik kommen müssen.

Add Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *