
Was ist Haarausfall?
Ein signifikanter Anstieg des Haarausfalls kann bei vielen Personen zu Unruhe führen. Ein gewisses Maß an Haarausfall ist physiologisch gesehen normal. Der Haarzyklus beinhaltet verschiedene Phasen, bei denen die Haare schließlich ausfallen, um einer neuen Haarwuchsphase Platz zu machen.
Diese Phasen bezeichnen Fachleute als Wachstums-, Übergangs- und Ruhephase. Ein physiologischer Haarausfall von bis zu 100 Haaren pro Tag ist als normal angesehen. Ein Haarausfall wird als Alopezie bezeichnet, wenn mehr als 20 Prozent der Haare sich in der Endphase befinden.
Die Variabilität der Kopfhaare unterscheidet sich bei verschiedenen Menschen. Die Haarpracht wird als Reflektion der Persönlichkeit des Individuums angesehen. Der Zustand der Haare ist ein Indikator für den allgemeinen Gesundheitszustand. Haare tragen zur Wärmeregulation, zur Wahrnehmung mechanischer Reize und zum Schutz vor UV-Strahlung bei. Haare weisen neben Länge und Farbe noch zahlreiche andere Varianten auf.
Haarausfall kann aufgrund mehrerer Faktoren klassifiziert werden. Hormonelle, entzündliche sowie traumatische Faktoren können eine Alopezie verursachen. Eine Alopezie kann sich entweder über einen langen Zeitraum als chronisch oder innerhalb weniger Wochen als akut manifestieren. Bei einem Haarausfall, der länger als sechs Monate andauert, handelt es sich um eine chronische Form. Ein Haarausfall kann sich auf die gesamte Kopfhaut (Alopecia totalis), den gesamten Körper (Alopecia universalis) oder nur auf begrenzte örtliche Stellen (Alopecia areata) auswirken. Es gibt verschiedene Arten des Haarausfalls, die sich aufgrund der Vernarbung unterscheiden. Bei einer vernarbenden Alopezie kann es zu einer permanenten Schädigung der Haarfollikel infolge schwerwiegender entzündlicher oder thermischer Prozesse kommen. Daher kommt es an der betroffenen Stelle zu keiner neuen Haarwurzelbildung.
Ein Anagenes Effluvium entsteht, wenn das Haar während seiner Wachstumsphase durch eine Chemotherapie, eine Strahlentherapie oder das häufige Auszupfen beschädigt wird. Ein Telogenes Effluvium tritt auf, wenn eine erhöhte Anzahl an Haaren in die Ruhephase übergeht, was oft durch extreme Diäten oder emotionalen Stress verursacht wird.
Der häufigste Haarausfall ist androgenetisch, gefolgt von kreisförmigem Haarausfall und diffusen Haarausfall mit telogenem Effluvium. Zu den selteneren Formen des Haarausfalls gehören Traktion Alopecia, Druck Alopecia und Pilzinfektionen der Kopfhaut.