Bei Alopezie liegt ein anhaltender Haarausfall mit mehr als 100 Haaren pro Tag vor. Die Alopezie ist Folge einer Vielzahl von Faktoren, und die Therapie muss dem spezifischen Auslöser angepasst sein.

Der Haarausfall kann sich in unterschiedlichen Formen äußern, von diffuser Auslichtung über kleine umschriebene Stellen bis hin zu ausgedehnteren, scheinbar kahlen Partien.

Bei vielen Formen von Haarausfall normalisieren sich die Follikel, wenn die zugrunde liegende Ursache behandelt oder kontrolliert wird. Bei der häufigsten Ursache von Haarverlust, der androgenbedingten Alopezie, ist eine spontane Reversibilität jedoch unwahrscheinlich.

Alopezie und Effluvium

Was bedeuten Alopezie und Effluvium? Die beiden Begriffe beheben eine gewisse Unklarheit, die im umgangssprachlichen Gebrauch des Worts Haarausfall steckt. Wer von Haarausfall spricht, meint entweder tatsächlich, dass ihm oder ihr mehr Haare ausfallen als gewöhnlich.

Alopezie

Alopezie wird im Sinne von “weniger Haar als normal“ verwendet. Der Begriff liefert keine Erklärung für die Ursachen des Haarausfalls. Die Alopezie ist der haarlose oder haararme Zustand der behaarten Kopfhaut.

Aber was ist “weniger Haar als normal“? Die Anzahl der Kopfhaare liegt im Durchschnitt zwischen 180 und 300 pro Quadratzentimeter Kopfhaut. Die durchschnittliche Haardichte bei blonden Haaren ist höher als bei schwarzen und roten Haaren. Mit zunehmendem Alter ist ein allmählicher Abfall der Haardichte ein physiologisches Phänomen.

Effluvium

Effluvium ist der medizinische Fachbegriff für Haarausfall. Eine übermäßige Haarausfall, die als Effluvium bezeichnet wird, kann beim Kämmen, Waschen und im Alltag auftreten.

Auch hier stellt sich wieder die Frage, was normal ist. Und auch hier können sich Ärzte und Betroffene an Richtwerten orientieren: Als normal gilt es, wenn bis zu 100 oder 150 Haare täglich ausgehen. Die 100 gilt dabei für dünneres, die 150 für dichteres Haar.

Anagenes Effluvium

Das anagene Effluvium führt zu einem Verlust an Haaren, die sich in der Anagenphase des Haarzyklus befinden. Der Haarausfall wird hauptsächlich durch akute Schäden an den Haarfollikeln infolge von physikalischen Einwirkungen, Toxinen, Medikamenten oder endogenen Substanzen, die die Zellteilung hemmen oder unterbinden, verursacht, wobei die Auslösung meist einige Tage bis maximal einen Monat zurückliegt. Nach der Schädigung zeigt das Haar eine reduzierte Strukturintegrität und erhöhte Bruchneigung.

Aufgrund der Tatsache, dass der Großteil des Kopfhaars sich in der Wachstumsphase befindet (90 % bei gesunden Haaren), kann es zu einem anagenen Effluvium kommen, welches Betroffene dazu zwingt, sehr große Mengen an Haaren zu verlieren, was bis zur vollständigen Glatzenbildung führen kann.

Die am besten bekannten Auslöser des anagenen Effluviums sind:

  • Bestrahlung oder Chemotherapie bei Krebserkrankungen.
  • Extreme Mangelernährung mit Protein- und Kalorienmangel,
  • Eine Vergiftung mit Schwermetallen wie Thallium oder Quecksilber
  • Nebenwirkungen hoch dosierter Medikamente.
  • Aggressive entzündliche Erkrankungen der Haarfollikel bzw. der sie umgebenden Haut.

Viele toxische Einflüsse, die zu einer anagenen Effluvium-Reaktion führen, schädigen das aktuell teilungsaktive Gewebe der Haarfollikel, während die Stammzellen, die für die Regeneration des Follikels in seiner nächsten Wachstumsphase verantwortlich sind, intakt bleiben. Daher kann man nach einer bis drei Monate zeitlichen Prägung normalerweise mit einem neuen Haarwuchs rechnen, vorausgesetzt, es treten keine weiteren schädlichen Einflüsse auf.

Telogenes Effluvium

Telogenes Effluvium ist die am häufigsten vorkommende und signifikanteste Form von Haarausfall. Die Diagnose des Telogenen Effluviums bestätigt das Vorliegen eines Haarausfalls. Zeigt jedoch bisher noch keine Hinweise auf die Ursachen des Problems oder auf erfolgversprechende Therapiemöglichkeiten. Telogenes Effluvium kann aufgrund verschiedener Faktoren entstehen; die weitere Diagnostik ist notwendig, um die genaue Ursache zu bestimmen.

Bei der Telogeneffluvium-Störung verlieren die Betroffenen übermäßig viele Haare, die sich im telogenen Stadium befinden. Der Haarausfall ist üblicherweise diffus auf dem Kopf verteilt. Die Haare, die für diagnostische Zwecke entnommen werden, sind nicht beschädigt. Die Haare weisen eine normale Morphologie auf.

Im Vergleich zum Anagen-Effluvium ist das Telogen-Effluvium weniger ausgeprägt, da die Kopfhaare, die sich in der Wachstumsphase befinden, nicht betroffen sind. Die Menge des Haarausfalls, die durch Telogen-Effluvium verursacht wird, variiert je nach Auslöser zwischen 20 und 50 %.

Um das Telogen-Effluvium zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, dass Telogenhaare während der Ruhephase des Haarzyklus ausfallen und zu Beginn der nächsten Wachstumsphase ersetzt werden. Dieser normale Haarausfall beträgt etwa 100 bis 150 Haare pro Tag, die meistens Telogenhaare sind.

Telogenes Effluvium durch Verkürzung der Anagenphase

Telogenes Effluvium ist das Ergebnis einer vermehrten Anzahl an Haarfollikeln, die sich in der Ruhephase befinden.

Ein einmaliges Trigger-Ereignis, wie Stress oder eine fiebrige Erkrankung, kann zu einer erhöhten Anzahl von Telogenhaaren führen. Es trat ein synchroner Übergang einer großen Anzahl von Haarfollikeln von der Wachstums- in die Ruhephase auf. Die Länge der Wachstumsphase ist nicht durch das Trigger-Ereignis beeinträchtigt. Daher normalisiert sich die Haardichte innerhalb eines bestimmten Zeitraums auf natürliche Weise wieder.

Veränderungen der Hormonbalance, eine Langzeitmedikation, ein Nährstoffmangel oder unspezifische Entzündungsprozesse können die Dauer der Wachstumsphase der Haarfollikel verkürzen. Sollte es nicht möglich sein, die auslösende Ursache zu eliminieren, wird der Prozentsatz an Telogenhaarwurzeln langfristig erhöht bleiben. Nach etwa sechs Monaten tritt ein neuer Gleichgewichtzustand mit reduzierten Haarausfall ein, obwohl eine gewisse Ausdünnung des Haars vorhanden ist.

Telogenes Effluvium durch Verkürzung der Telogenphase

Ein vorübergehendes telogenes Effluvium kann durch eine Abkürzung der Ruhephase der Follikel hervorgerufen werden. Treten viele Haarfollikel synchronisiert aus der Ruhephase in die neue Wachstumsphase ein, kommt es zu erhöhtem Ausfall von Telogenhaar. Weil die in größerer Anzahl als zuvor neu wachsenden Haare die alten Telogenhaare aus den Follikeln drängen. Nach Beginn der Behandlung mit Minoxidil kann ein paradoxes Symptom in Form eines vermehrten Haarausfalls festgestellt werden, was als Hinweis auf die Wirksamkeit der Therapie gedeutet wird.

Prognose

Der Verlauf von erblich bedingtem Haarausfall ist variabel. Je früher der Beginn androgenetischer Alopezie, desto weniger positiv ist die Prognose.

Der Verlauf von kreisförmigem Haarausfall ist unvorhersehbar. Es können spontane Remissionen beobachtet werden. Jedoch besteht die Möglichkeit eines erneuten Auftretens des Haarausfalls. Bei anderen Patienten tritt keine spontane Regeneration der Haare auf, was zu einer permanenten Alopezie führt. Viele Betroffene greifen dann zu einer Perücke.

Der diffuse Haarausfall ist oft vorübergehend: Wenn die Ursache (wie Eisenmangel, Chemotherapie, Vergiftungen et cetera) beseitigt wird, wachsen die Haare wieder nach. Eine Therapie ist hier im Allgemeinen nicht notwendig.

Bei vernarbender Alopezie ist der Haarverlust unumkehrbar: Die ausgefallenen Haare wachsen nicht nach, weil die Haarfollikel geschädigt sind.

Ein mechanisch bedingter Haarausfall normalisiert sich meist wieder, wenn man die schädigende Belastung der Haarwurzeln (etwa durch straffes Binden eines Pferdeschwanzes oder Zopfes) vermeidet.

Androgenetische Alopezie ist die häufigste Form von erblichem Haarausfall, die vor allem Männer betrifft. Die Haarwurzeln der betroffenen Personen zeigen eine angeborene Prädisposition gegenüber männlichen Sexualhormonen (Androgenen), insbesondere gegenüber Dihydrosteron (DHT). Diese Variante von Testosteron weist eine höhere bioaktive Wirksamkeit auf.

ANLAGEBEDINGTER HAARAUSFALL: MÄNNER

Wie zeigt sich anlagebedingter Haarausfall bei Männern?

Ein typisches Muster des Haarausfalls bei Männern ist ein Anzeichen für eine androgenetische Alopezie. Zuerst tritt eine Ausdünnung der Haare an den Schläfen und an der Stirn auf. Im Laufe des Alterns tritt eine Reduktion des Haarvolumens an Stirn- und Schläfenbereichen auf. Es tritt eine Verringerung des Haarvolumens an den Schläfen und auf dem Hinterhaupt auf, die als “Tonsur” bezeichnet wird. Es tritt eine fortschreitende Verminderung der Haardichte in den Partien des Hinterkopfes und der Schläfen auf, wobei lediglich ein Haarkranz erhalten bleibt.

Dieses Muster deutet nicht unbedingt auf eine unvermeidbare Entwicklung zur Glatze bei Personen mit Geheimratsecken hin. Die Ausbreitung des Haarverlusts bei der androgenetischen Alopezie ist schwer vorherzusagen. Die Ausprägung des androgenetischen Alopezie-Phänomens ist stark von der individuellen Genetik abhängig und kann sich schon im jungen Erwachsenenalter manifestieren, während es bei anderen Personen erst im Alter sichtbar wird. Etwa 80 Prozent der über 70-jährigen Männer leiden unter einem erheblichen Grad an Alopezie.

  • Symptome: Haarausfall an den Schläfen und / oder Verminderung des Haarvolumens im Bereich des Oberkopfes. Dies kann sich mit der Zeit zu einem Muster von Haarausfall am Stirn- und Hinterkopfbereich ausbreiten, bis nur noch ein Haarkranz übrig ist. Symptome treten gewöhnlich bereits im Jugendalter auf. Der Alterungsprozess führt zu einer Zunahme an androgenetischer Alopezie. Je früher die Manifestation, desto ausgeprägter ist der Verlauf, was durch genetische Faktoren bedingt ist.
  • Ursachen: Progressives Schrumpfen der Kopfhaarwurzeln, hervorgerufen durch eine Überempfindlichkeit gegenüber dem männlichen Geschlechtshormon Dihydrotestosteron (DHT, einem Androgen), was zu einem Verlust von Follikelkraft und schließlich zur Erschöpfung der Follikel und zum Haarausfall führt. Die Bluthormonwerte entsprechen den normalen Referenzwerten.

ANLAGEBEDINGTER HAARAUSFALL: FRAUEN

Bis zu 50 Prozent aller Frauen über 50 Jahre, aber auch schon jüngere Frauen haben wenigstens minimal damit zu tun. Bei Frauen mit androgenetischer Alopezie sind die Abläufe an den Haarwurzeln weniger klar.

In manchen Fällen können Frauen mit Lichtung der Haare im Scheitelbereich allerdings tatsächlich eine hormonelle Grunderkrankung haben (androgene Alopezie). Diese geht dann meist mit sogenannten “Vermännlichungszeichen” einher: Verstärkte Behaarung an Oberlippe, Kinn, Brustwarzen, Bauchnabel, Schambereich und an den Oberschenkeln, außerdem Akne. Das muss sorgfältig medizinisch abgeklärt werden.

Die Mehrzahl der Frauen mit anlagebedingtem Haarausfall oder Tendenz dazu beklagt eine verstärkte Haarausdünnung im Scheitelbereich, teilweise mit verstärktem Haarausfall einhergehend. Dieser kann allerdings auch fehlen. Einige wenige Frauen entwickeln ein ähnliches Haarausfallmuster wie die Männer, jedoch nicht so ausgeprägt. Erste Anzeichen können sich schon im Teenageralter bemerkbar machen – bei Frauen und bei Männern.

  • Symptome: Schütteres Haar, besonders im Scheitelbereich. Es kann sich hier allmählich auch stärker nach hinten und seitwärts lichten. Eine Glatze entsteht normalerweise aber nicht. Auch wenn einige Betroffene bereits im Teenageralter eine Tendenz zu feinerem Haar am Oberkopf feststellen, macht sich der androgenetische Haarausfall meist erst nach den Wechseljahren stärker bemerkbar.
  • Ursache: Inwiefern auch bei Frauen eine anlagebedingt gesteigerte Androgen-Empfindlichkeit der Haarwurzeln eine Rolle spielt, ist im Einzelnen noch unklar.

Die exakten auslösenden Faktoren der kreisrunden Alopezie sind bislang ungeklärt. Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass einige Faktoren in Bezug auf die Entstehung dieses Haarausfalls eine Rolle spielen könnten.

Eine Autoimmunreaktion wird als häufigste Ursache für das Auftreten dieser Erkrankung angesehen. Eine Autoimmunerkrankung führt zu einer Schädigung der Haarwurzeln, was zu einer Alopezie führt. Es gibt Hinweise darauf, dass Menschen mit kreisrundem Haarausfall häufiger an Autoimmunerkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis) leiden.

Es wird angenommen, dass genetische Veranlagung und psychische Faktoren möglicherweise die Entstehung der Alopecia areata begünstigen.

Der kreisrunde Haarausfall ist die häufigste Form der entzündlichen Alopezie. Sein Verlauf ist oftmals schubweise. Es sind hautfarbene, kreisförmige, schmerzfreie Läsionen ohne Auftreten von Schuppung oder Entzündung zu beobachten.

Die Intensität der Ausprägung variiert. Bei einigen Betroffenen findet sich eine partielle Alopezie, bei anderen eine totale Alopezie des Kopfes oder sogar eine universale Alopezie des gesamten Körpers.Diese Formen sind jedoch in geringem Maße vertreten. Die Alopecia ophiasis stellt eine spezielle Form der Haarausfallerkrankung dar, bei der die Ausfallstellen vor allem im Bereich von Nacken und Schläfen liegen.

Der Verlauf bei kreisrunder Alopezie ist unvorhersehbar. Im Vergleich zeigt sich, dass eine positivere Prognose bei Kindern tendenziell häufiger vorkommt als bei Erwachsenen. Es besteht kein signifikanter Unterschied im klinischen Verlauf zwischen Männern und Frauen.

In vielen Fällen zeigt sich eine spontane Remission des kreisrunden Haarausfalls. Die nachwachsenden Haare weisen zunächst eine geringe Dichte und ein deutlich helles Pigment auf, später erreichen sie dann wieder die übliche Strähnenstärke und Farbe. In manchen Fällen kann eine spontane Heilung dauerhaft sein, während andere nur vorübergehend sind und die Symptome erneut auftreten.

Eine Alopecia areata kann oft anhand des charakteristischen klinischen Bildes eines kreisrunden Haarausfalls diagnostiziert werden. Der Arzt führt zusätzlich eine Dermatoskopie der haarlosen Hautstellen und deren Ränder durch. Möglicherweise werden Trichogramme verwendet, um die Haarwurzeln zu untersuchen. Er entnimmt eine Probe von Haarwurzeln aus der Kopfhaut. Mit Hilfe der Untersuchung werden die Phasen der Haarzyklusbestimmung und die Abgrenzung der Alopecia areata von anderen Formen des Haarausfalls ermöglicht.

Bei der diffusen Alopezie kommt es zu einer schädlichen Beeinflussung der Haarwurzeln.Dies führt zu einer diffusen Alopezie, bei der die Haardichte am gesamten Kopf verringert wird und die Kopfhaut durch die Haarlücken sichtbar wird. Die Ursachen sind vielfältig, darunter:

  • Medikamente, zum Beispiel Zytostatika im Rahmen einer Chemotherapie bei Krebs, Mittel gegen Schilddrüsenüberfunktion (Thyreostatika), Gerinnungshemmer (Antikoagulanzien), Mittel gegen erhöhte Blutfettwerte (Lipidsenker) oder die “Pille” (Ovulationshemmer)
  • Infektionskrankheiten wie Typhus, Tuberkulose, Syphilis, Scharlach, schwere Grippe
  • Stoffwechselerkrankungen wie Schilddrüsenüberfunktion und Schilddrüsenunterfunktion
  • Schwermetallvergiftungen (etwa mit Arsen oder Thallium)
  • Mangelernährung, etwa durch Crash-Diäten oder Fastenkuren oder infolge einer gestörten Nahrungsverwertung
  • Strahlentherapie bei Krebserkrankungen in der Kopfregion
  • Akuter Stress (z. B. emotionale Belastungen, Operationen)

Diffuser Haarausfall bei Frauen kann im Zusammenhang mit hormonellen Veränderungen nach einer Geburt stehen, wobei in etwa zwei bis drei Monaten nach der Geburt ein vermehrtes Haarverlust erwartet werden kann. Nach einer begrenzten Zeitspanne normalisiert sich die Situation in der Regel wieder. Während der Wechseljahre kann es durch hormonelle Veränderungen zu einer Alopezie kommen.

Diffuser Haarausfall kann auch bei Neugeborenen vorkommen.

Bei der diffusen Alopezie fehlt das klassische Muster des androgenetischen Haarausfalls bei Männern oder Frauen. Es ist eine gleichmäßige Ausdünnung des Kopfhaares beobachtet worden.

Die Ermittlung der Ursachen der diffusen Alopezie stellt Ärzte und Patienten oft vor komplexe diagnostische Probleme. Die Wahrscheinlichkeit, den Haarausfall zu stoppen und die Haarverluste nach Identifizierung der Ursache rückgängig zu machen, ist relativ hoch. Bei vielen Fällen von diffuser Alopezie tritt eine spontane Regression auf. Die Auswirkungen sind nur temporär, wenn die ursächlichen Faktoren eine begrenzte Wirkdauer haben.

Diffuser Haarausfall kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden. Stress, hormonelle Dysregulationen, hohe Fieber, Nebenwirkungen von Medikamenten und Störungen der Schilddrüse sind vermutlich die häufigsten Auslöser. In vereinzelten Fällen können auch Nährstoffdefizite eine Rolle spielen.

Neben den drei häufigsten Formen von Alopezie sind weitere Ursachen für eine gestörte Haarfollikelaktivität bekannt. Dazu gehören:

  • Chronische Traktion an der Kopfhaut durch zu starke Fixierung der Haare, wie z.B. durch einen straffen Pferdeschwanz oder Zopf, kann zu einer Deformation des Haarwurzelgewebes führen. Diese Form der Traktionsalopezie ist vorwiegend im Stirn- und Schläfenbereich lokalisiert.
  • Narben oder Gewebeschwund (Atrophie) im Kopfbereich, etwa infolge von Infektionen durch Pilze oder Bakterien, Lupus erythematodes, Knötchenflechte (Lichen ruber planus), Schuppenflechte (Psoriasis), Sklerodermie (vernarbende Alopezie)
  • Trichotillomanie, eine Störung, die sich durch zwanghaftes Reißen oder Zupfen an den Haaren bei neurotischen Kindern manifestiert.
  • Ein genetischer Defekt, der angeborene Alopezie verursacht, ist verantwortlich für eine reduzierte oder fehlende Haarproduktion.
  • Haarausfall durch Stress (seelisch oder körperlich)