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Die Ursachen der Alopezie bei Frauen

Frauen können aufgrund verschiedener Faktoren unter Haarausfall leiden; die wichtigsten sind hier aufgeführt:

  • Erblich bedingter Haarausfall bei Frauen

Androgenetische Alopezie, die als familiäre, erbliche Muster des Haarausfalls bei Frauen und Männern klassifiziert wird, ist in den meisten Fällen für eine allgemeine Verringerung der Haardichte im Scheitelbereich und eine erhöhte Sichtbarkeit der Kopfhaut verantwortlich. Bei einigen Frauen manifestiert sich der Haarausfall als Glatze im vorderen Kopfbereich, was der typische Haarausfall bei Männern ist.

Therapie des androgenetischen Alopezie bei weiblichen Patienten

Minoxidil 2% wurde als wirksamste topische Therapie bei erblich bedingtem (androgenetischem) Haarausfall bei Frauen bewertet. Bei Anwendung zweimal täglich auf den betroffenen Stellen konnte in vielen Fällen ein Abbremsen des Fortschreitens des Haarausfalls und manchmal sogar ein neues Haarwachstum beobachtet werden. Es wird vermutet, dass Minoxidil als Wirkmechanismus eine Erhöhung der Durchblutung in den kapillaren Gefäßen bewirkt.

Zur Behandlung von erblich bedingter androgenetischer Alopezie bei Frauen können Antiandrogene, wie z. B. Cyproteronacetat, in Form von Tabletten verschrieben werden. Diese Substanzen hemmen die Wirkung androgener Hormone. Die Kombination von Anti-Androgenen mit Östrogenen wird vor Beginn der Wechseljahre als Verhütungsmittel verwendet. Während der Behandlung ist eine Schwangerschaft nachdrücklich zu vermeiden, da die Wirkstoffe bei einem männlichen Fötus die Geschlechtsentwicklung beeinträchtigen können.

Eine hormonelle Erkrankung wie das PCO-Syndrom kann ein möglicher Auslöser der androgenetischen Alopezie bei Frauen sein, weshalb die Behandlung der Grunderkrankung eine wesentliche Rolle in der Therapie spielt.

Eine mögliche Behandlungsmethode für extreme Haarausfall bei Frauen (und Männern) ist die Verwendung eines Haarteils (Toupet, Perücke), oder in schwereren Fällen auch eine Haartransplantation.

  • Kreisrunder Haarausfall bei Frauen

Im Falle eines kreisrunden Haarausfalls (Alopecia areata) können kreisrunde, kahle Stellen auf dem Kopf oder an anderen behaarten Körperstellen auftreten. Bei schwerer Ausprägung kann es schließlich zu einem vollständigen Verlust der Körperbehaarung (Alopecia areata universalis) kommen.

Bei der Entwicklung von kreisrundem Haarausfall bei Frauen sind mehrere Faktoren involviert, darunter auch eine Autoimmunreaktion, bei der das Immunsystem bestimmte Zellen der Haarwurzeln fehlinterpretiert und als schädlich angreift. Der gestörte Haarwachstumszyklus und die genetische Prädisposition können beide zur Entstehung von Alopezie beitragen.

Zur Therapie des kreisrunden Haarausfalls bei Frauen (und Männern) stehen verschiedene Optionen zur Verfügung, darunter die lokale Anwendung von Kortikosteroiden oder Dithranol (Cignolin, Anthralin). Kortikosteroide werden verwendet, um das Immunsystem zu unterdrücken, während Dithranol als hautreizender Stoff eingesetzt wird, um das Wachstum neuer Haare zu stimulieren.

Bei größeren kahlen Stellen kann gegebenenfalls eine topische Immun-Therapie angewandt werden. Dabei wird eine allergische Kontakt-Dermatitis gezielt auf den betroffenen Hautstellen ausgelöst, um das fehlgeleitete Immunsystem abzulenken und somit das Haarwurzelzellen möglicherweise zu schützen.

Die Wirksamkeit der Therapieoptionen bei androgenetischem Alopezie bei weiblichen (und männlichen) Patienten ist insgesamt moderat und gelegentlich werden Rückfälle beobachtet.

In manchen Fällen ist eine spontane Remission bei kreisrundem Haarausfall beobachtbar, unabhängig vom Geschlecht und Alter des Betroffenen.

  • Diffuser Haarausfall bei Frauen

Diffuser Haarausfall ist durch einen gleichmäßigen Verlust von Kopfhaaren gekennzeichnet und kann auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden, wobei Medikamente eine prominente Rolle spielen.

Zytostatika (Krebs-Medikamente), Thyreostatika (Mittel gegen Schilddrüsenüberfunktion), Betablocker (bei Herz-Erkrankungen), Lipidsenker (gegen erhöhte Blutfettwerte), Antikoagulanzien (Gerinnungshemmer) , Vitamin-A-Präparate, Allopurinol (Das Gichtmittel) und  die Pille (Ovulationshemmer) sind Medikamente, die in verschiedenen Indikationsbereichen eingesetzt werden.

Diffuser Haarverlust bei Frauen und Männern kann auf einer Stoffwechselstörung beruhen, wobei häufige Auslöser ein Eiweiß- oder Eisenmangel, Mangelernährung, Schilddrüsenüberfunktion oder Schilddrüsenunterfunktion sind.

Diffuser Haarausfall kann als eine mögliche Nebenwirkung einer Vergiftung mit Substanzen wie Thallium oder Arsen betrachtet werden.

Diffuser Haarausfall kann auf eine Infektion mit chronischem Verlauf, wie z.B. Tuberkulose, oder auf akute, schwere Infektionen mit hohem Fieber wie Grippe oder Operationen zurückzuführen sein.

Nach einer Geburt wird beobachtet, dass sich der Haarausfall bei vielen Frauen erhöht.

Diffuser Haarausfall wird vom Arzt je nach Ursache behandelt. Wenn Medikamente wie Lipidsenker oder Krebsmedikamente für den Haarausfall verantwortlich sind, normalisiert sich die Situation meist nach Absetzen der entsprechenden Therapie. Alternativ kann man auch auf ein alternatives Präparat ausweichen, dessen Einwirkung auf die Haare schwächer ist.

Diffuser Haarausfall kann durch bestimmte Infektionen oder Erkrankungen, wie z.B. Schilddrüsenerkrankungen, hervorgerufen werden. Mit einer adäquaten Therapie kann der Haarausfall normalerweise effektiv behandelt werden.

Ein Mangel an essenziellen Nährstoffen kann zu einem Anstieg des Haarausfalls führen. Dies kann durch eine angepasste Ernährung und/oder die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ausgeglichen werden.

  • Mechanisch bedingter Haarausfall bei Frauen

Es kann zu einer Traktionsalopezie kommen, wenn Haare an den Wurzeln über einen längeren Zeitraum oder häufig einer starken Zugkraft ausgesetzt sind. Dieser Haarausfall betrifft vor allem den Bereich der Stirn und Schläfen, wie bei Frauen, die oft einen straffen Dutt oder Pferdeschwanz tragen.

  • Vernarbender Haarausfall bei Frauen

Entzündliche Hauterkrankungen und Hautschäden können schwere Schäden an der Kopfhaut und den Haarwurzeln verursachen. Dies betrifft insbesondere Erkrankungen wie Lupus erythematodes, Knötchenflechte (Lichen ruber planus), Sklerodermie (eine Bindegewebserkrankung) sowie lokale Infektionen mit Pilzen oder Bakterien.

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