Finasterid
Finasterid ist ein oral einzunehmender Wirkstoff zur Behandlung von androgenetischer Alopezie bei männlichen Patienten, der zugelassen ist.
Merck entwickelte Finasterid als orales Medikament zur Behandlung androgenbedingten Haarausfalls und stellte es unter dem Handelsnamen Propecia in einer Dosierung von 1 Milligramm pro Tablette in den USA seit 1997 und in Deutschland seit 1999 zur Verfügung.
Finasterid: Für wen ist es geeignet?
Finasterid ist für Männer im Alter zwischen 18 und 41 Jahren indiziert, die den frühen Stadium des androgenetischen Haarausfalls aufweisen. Finasterid ist nicht zur Behandlung anderer Arten von Haarausfall geeignet. Finasterid ist in Deutschland nicht als Therapieoption für weibliche Patientinnen zugelassen.
Anwendung von Finasterid
Finasterid ist ein orales Medikament, das zur Behandlung androgenbedingten Haarausfalls einmal täglich eingenommen wird. Finasterid kann unabhängig vom Speiseplan eingenommen werden; zusätzliche Vorkehrungen sind nicht erforderlich.
Um eine optimale Wirkung des Medikaments Finasterid zu erzielen, ist eine kontinuierliche Anwendung über einen Zeitraum von mindestens drei bis sechs Monaten notwendig.
Wirkmechanismus und Wirksamkeit von Finasterid gegen Haarausfall
Finasterid inhibiert das Enzym 5α-Reduktase, welches für die Umwandlung von Testosteron in seine aktive Form Dihydrotestosteron in vielen Zellen des Körpers verantwortlich ist. Finasterid unterbricht die androgenabhängige Miniaturisierung der Haarfollikel durch Senkung des Dihydrotestosteron-Spiegels.
Nebenwirkungen von Finasterid
Da Finasterid systemisch verabreicht wird, muss damit gerechnet werden, dass es zu unerwünschten Nebenwirkungen in anderen Körpergeweben kommen kann. Primäre Nebenwirkungen sind hauptsächlich im Bereich der Urogenitalorgane und des psychischen Wohlbefindens beobachtet worden. Der Beipackzettel von Propecia warnt vor den möglichen unerwünschten Nebenwirkungen, die gelegentlich auftreten können.
- Abnahme der sexuellen Lust.
- Störungen der Erektion und Ejakulation
- Depressionen
Die als Post-Finasterid Syndrom bezeichneten Symptome beinhalten kognitive, emotionale und sexuelle Dysfunktionen, die zu erheblichen Belastungen für die Betroffenen führen. Das Post-Finasterid Syndrom wurde in den öffentlichen Medien ausführlich diskutiert, während es in der Fachliteratur anfangs zögerlich behandelt wurde. Es gab eine Diskussion unter Fachleuten, ob ein Zusammenhang zwischen der Einnahme von Finasterid und den beobachteten Symptomen besteht. Aktuell gibt es keine nennenswerten Zweifel mehr, jedoch ist die endgültige Bestätigung noch nicht erfolgt.
Eine Option, um systemische Komplikationen von Finasterid zu vermeiden, ist die lokale Applikation. Es liegen Berichte über Pilotstudien vor, die Finasterid-, Finasterid-Minoxidil-Kombinations- und Finasterid-/Dutasterid-Nanopartikellösungen untersucht haben. Eine topische Anwendung von Finasterid könnte möglicherweise das potenzielle Risiko des systemischen Einsatzes verringern.